Stallweihnacht: Geburt Jesu wird mit Kühen und Stier gefeiert / Gospelchor steuert Musik bei
REILINGEN. Für die Kälber Birgit, Marie und Emil war es das erste Weihnachtsfest und das Weihnachten etwas ganz besonderes sein muss, stellten sie fest, als sich ihr Stall am gestrigen zweiten Weihnachtsfeiertag mehr und mehr mit Menschen füllte.
Es wurde wärmer und sie schauten neugierig in die Menge, die zusammen die Stallweihnacht auf dem Hof von Klaus Schröder feiern wollten.
Nach dem Lied „Ihr Kinderlein kommet“ muhten sie dem Stier Maiki zu, der mit tiefer Stimme zurück muhte, was sich anhörte wie „alles ok“. Sie legten sich hin und verfolgten gespannt was geschah. Vielleicht war es vor über zweitausend Jahren so ähnlich, dass auch dort die Tiere spürten, dass sich mit der Geburt Jesu etwas ganz Besonderes anbahnte.
„Gott kam nicht stark und mächtig zu uns, sondern als kleines Menschenkind in einem Stall. Er hat sich klein gemacht, damit auch kleine und schwache immer zu ihm kommen können“, sagte Pfarrerin Eva Leonhardt, die später auch aus einer Weihnachtsgeschichte der Autorin Astrid Lindgren vorlas.
Besucher stimmen ein
Der Gospelchor, der von Till Pepperkok und Julian Hoffmann musikalisch begleitet wurde, stand vor der Krippe des Jesuskindes und hatte schöne Weihnachtslieder dabei, in die die dicht an dicht stehenden Menschen gerne mit einstimmten.Dieter Böhle spielte dazwischen auf seiner Mundharmonika. Die Atmosphäre im Stall war, genau wie in den Jahren zuvor, wieder etwas ganz besonderes und man fühlte sich dem erlösenden Ereignis ganz nahe. Gekommen waren Kinder und Erwachsene jeden Alters und auch wenn zu Beginn in den hinteren Reihen etwas unruhig war, ließ sich keiner davon abringen die Stallweihnacht zwischen Stier, Kälbern und Pferden ausgiebig zu feiern.
Zum Schluss durfte natürlich auch das wohl bekannteste Weihnachtslied „Oh du fröhliche“ nicht fehlen. Bei der Christmette am Heiligen Abend war in der katholischen Kirche die Geburt Jesu gefeiert worden. Die dunkle Kirche erhellte sich durch die Weitergabe des Lichtes der Kerzen und als das Kind in die Krippe gelegt wurde, erleuchtete auch der Altarraum strahlend hell, denn der Heiland war geboren, um die Menschen zu erlösen. Gestaltet wurde die Christmette, die fast bis Mitternacht dauerte, von Kaplan Tobias Streit und Diakon Robert Mook. Im Anschluss luden die Ministranten zu Glühwein und Punsch ein, was die fröhlich gestimmten Menschen gerne annahmen um sich gegenseitig „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Weiter luden die Kirchen auch die Jüngsten jeweils zu einem Krippenspiel ein, feierten die Christmetten und Gottesdienste an den Feiertagen.
Bericht SZ von Katrin Dietrich